Schiller als Spieler? Ausgerechnet Schiller?
Pathos, das Erhabene, idealistische Kasuistik – alles Mögliche verbindet sich mit seinem Namen. Aber nichts, was auf Leichtigkeit, Ironie, Verspieltheit hinwiese.
[…] Schillers Konzept ist komplex und greifbar zugleich. Richtig spielen heißt zu lernen, womit man spielen kann und womit nicht. Und wie und mit welchen Gefühlen der Akt des Spiels verbunden sein soll. Richtig zu spielen heißt für ihn mit allen Sinnen zu agieren, heißt das Spiel zu spielen und mit dem Spiel zu spielen, leicht und schwerelos zu werden, heißt Freude, Freude am Schein, am ‘schönen Schein’, am ‘Schein der Dinge’ zu empfinden. Kurz: Spielen als eine Revolution der gesamten Wahrnehmungsfähigkeit zu begreifen.[J. Wertheimer, „Schillers Spieler und Schurken”]


Schillers „Kabale und Liebe“, ein bürgerliches Trauerspiel aus der Epoche des „Sturm und Drang“, eröffnet große Gestaltungsräume für Interpretation und Darstellung. Diese „Jugendbewegung der Literatur“ durchbricht viele Theaterregeln zugunsten ihres Anspruchs auf Unmittelbarkeit.
Nennen wir sie die „Punkbewegung der Aufklärung“, laut, schrill und emotional. Die Inszenierung basiert auf der Idee, Schillers Stück aus heutiger Sicht verständlich werden zu lassen. In unserer Darstellung beziehen wir eindeutig wertende Positionen und suchen den subjektiven Zugriff.

Aufführung in der Schule

drama-TISCH bietet den Schülern der EF und der Q1/Q2 die Möglichkeit, sich ergänzend zum Unterricht intensiv mit dem Abiturthema „Kabale und Liebe“ auseinanderzusetzen.

Theatergruppe und Bühne kommen zu Ihnen an die Schule. Im Anschluss an die Aufführung findet ein Gespräch über die schauspielerische Arbeitsweise, über Charakterführung und Wahrnehmungsperspektiven statt.
Das Erlebte wird gemeinsam mit den Darstellern reflektiert. Die hier stattfindende Perspektivverschiebung verdeutlicht den Unterschied zwischen einem rationalen „Verstehen“ und dem affektiven „Begreifen“ des Theaters.

Hier finden Sie die aktuellen Termine.


Ich warte auf deine Dankbarkeit. Ich will es nicht hören! Ich schau durch deine Seele. Und ich merkte nichts? Was ich weiß, weiß ich. Er wird nicht wissen, dass Ferdinand mein ist. Gib du Acht! Junge, bist du toll? Rede mir Wahrheit. Mein Kopf ist so wüste. Nichts hört er, und hin zieht er.

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Was ist das ICH in der Gruppe? Entscheide! Werde erwachsen! Sei Du selbst! Was ist das ICH ohne die Gruppe? Gib du Acht! Handle! Was ist das ICH - ohne das DU? Denke! Sind wir fremdbestimmt durch das DU?