Das Projekt „Blickwechsel/ Die Nibelungen/Recht & Gewalt” entstand vor der Gründung von drama-TISCH in der Spielzeit 2011/12 als soziokulturelles Projekt in Zusammenarbeit mit dem Theater Bielefeld.


Da auch dieses Projekt von Christoph Wehr angeleitet wurde, können Sie sich hier, an einem konkreten Beispiel, ein Bild der Wirkungsweise einer Zusammenarbeit mit uns machen.


In diesem Projekt eröffneten sich Möglichkeiten einer partizipativen und nachhaltigen Zusammenarbeit von Gruppen mit unterschiedlichsten Theatererfahrungen.
Es zeigt Möglichkeiten einer nachhaltigen und partizipativen Zusammenarbeit verschiedener (Schul-) Theatergruppen auf, wie sie auch von drama-TISCH verfolgt werden.

Ein Jahr lang beschäftigten sich fünf heterogene Gruppen – Literaturkurse, Theater- und Kabarettgruppen – mit den fünf Hauptfiguren der Nibelungen.
Zunächst sollte jede Gruppe diese Geschichte aus der Sicht ihrer Figur erzählen, ihre Sichtweise von den anderen Figuren abgrenzen. So entstanden fünf unabhängige Stücke [die literarische Vorlagen boten u. a. Hebbels „Die Nibelungen”, „Das Nibelungenlied”, „Die Edda”].

Im zweiten Teil werden Teile dieser Stücke zu einer Geschichte zusammengeführt, der »wahren Geschichte« der Ermordung Siegfrieds. Gibt es EINE erkennbare Wahrheit, wenn die Verantwortung für den Tod hin und her geschoben wird? Die Geschichte wird öffentlich verhandelt und die Erzähler stehen unter der Beobachtung des Publikums, ihrer Partner und einer objektiven (?) Kamera, die sie auf der Bühne begleitet. Sie müssen ihre Position, ihre Geschichte vor allen behaupten.